Wie man heute Stelleanzeigen richtig gestaltet

Wir leben in Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Zahlreiche Unternehmen klagen schon jetzt über eine hohe Anzahl an unbesetzten Stellen. Das Schlimmste ist, es ist erst der Anfang. Wie kann man sich als Unternehmer heute noch die passenden Mitarbeiter sichern, auf einem Markt der von Arbeitnehmern dominiert wird?

Die Zeiten in Deutschland stehen für Arbeitnehmern günstig. Seit ungefähr 2005 geht es hier mit der Wirtschaft aufwärts. Selbst die Finanzkrise konnte das Land nicht erschüttern. Das führte zwangsläufig dazu, dass die Jahrgänge ab circa 1995 nur eines kennen: gute Zeiten. Dementsprechend hoch sind ihre Ansprüche an die Arbeitgeber: viel Geld natürlich, möglichst viel Flexibilität und Freizeit. Work-Life-Balance ist angesagt. Auch wichtig: Männer kümmern sich viel mehr um den Nachwuchs, so dass auch sie ein Mehr an Flexibilität einfordern. Auf der anderen Seite sind die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder deutlich besser. So kann man auch durchaus damit rechnen, dass eine wichtige Mitarbeiterin mit 2-3 Kindern, nach deren Geburt, immer noch als Arbeitskraft zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite haben die klassischen Werte wie Karriere, Aufstieg und sozialer Status an Bedeutung verloren. Die jüngeren Menschen agieren lieber in Teams und auf einer Ebene, als ständig herumkommandiert zu werden. Wer sich darüber beschwert, der braucht sich nicht zu wundern. Man kann als Unternehmen nicht seine Produkte mit Slogans bewerben wie …

      • Lebe deinen Traum
      • Genieße deine Freiheit
      • Kunde ist König
      • Tu das, was für dich das Beste ist usw.

… aber gleichzeitig die eigenen Mitarbeiter behandeln, wie in einer sozialistischen Diktatur:

    • herumkommandieren
    • erniedrigen
    • mobben
    • unbezahlte Überstunden machen lassen usw.

Wer die totale Deregulierung der Marktwirtschaft fordert, der muss auch damit leben, dass der Arbeitsmarkt ebenfalls ein freier Markt ist und auf dem verschieben sich die Machtverhältnisse. Was ist die Lösung? Es müssen neue Unternehmenskulturen her. Man kann nicht Menschen als Kunden vergöttern und als Mitarbeiter wie Kanonenfutter behandeln. So etwas spricht sich herum. Ein negativer Post in den sozialen Medien und man ist als Arbeitgeber unten durch – über Jahre. Transparenz und Kooperation sind gefragt. Ein weitere wichtiger Punkt: Stellenanzeige gestalten – und zwar richtig. Dieses Thema gehen viele Firmen sehr dilletantisch an. Eine Ausschreibung muss heute das vermitteln, was die Menschen suchen. Wer sie liest, der sollte sofort das emotionale Bedürfnis haben sich zu bewerben. Einfach, weil der Text klipp und klar vermittelt, dass der Kandidat (m/w/d) sich dort wohlfühlen wird, weil er genau das bekommt, was er sich von einem Arbeitgeber wünscht. Zudem muss eine Anzeige auch an der richtigen Stelle platziert sein. Junge Menschen treiben sich in den sozialen Medien herum und lesen weniger Zeitung. Je nach dem, aus welcher Altersgruppe sie rekrutieren wollen, also Azubi oder Senior-Manager, in dem Medium sollte auch die Anzeige erscheinen. Wer das alles beherzigt, der bekommt schon eher die richtigen Leute für sein Business und schaut nicht in die Röhre in Sachen Fachkräfte.