Glücklich sein mit der eigenen Arbeit

Viele Menschen rackern sich in ihren Jobs ab und sind dabei fast über ihr gesamtes Arbeitsleben unglücklich. Sie unterdrücken ihre Gefühle immer dann, wenn sie ja sagen, aber eigentlich mal wieder Nein sagen sollten. Sie gehen Tätigkeiten nach, die sie hassen oder sie zumindest langweilen. Irgendwann ist es klar, da muss es einfach knallen. Depression und Burnout sind die Folge. Wie lässt sich das verhindern?

Wie kommt es, dass hochrangige Manager ihre Posten aufgeben und einen Handy Ersatzteile Shop eröffnen? Wieso legt ein Jurist seine Arbeit in der Kanzlei nieder und arbeitet fortan als Schreiner? Solche Dinge passieren öfter als Sie denken.

 

Tätigkeiten finden, die Spaß machen

Ich habe schon oft gehört, dass Angestellte aus hohen Positionen irgendwann den Stress nicht mehr ertragen und dann orientieren sie sich beruflich um. Meist sehnt es sie danach, mit ihrer Arbeit etwas Produktives zu machen. Etwas, wo man am Ende des Tages sagen kann: „Da habe ich etwas materielles erschaffen.“In den Medien kursierte mal eine Story, dass ein Manager kurz davor stand zusammenzubrechen. Sein Psychologe fragte ihn, was ihn denn wirklich glücklich mache? Da erinnerte er sich an seine Kindheit und wurde sich bewusst, dass er immer dann am meisten Spaß an der Arbeit hatte, wenn es darum ging Wände zu streichen. Das hatte er oft getan, als er im Studium bei seinem Onkel im Betrieb ausgeholfen hatte, um sich etwas dazuzuverdienen.

Also kaufte er sich ein Farbsprühgerät und betätigte sich quasi von einem Tag auf den anderen als Maler bzw. Lackierer. Er suchte sich einen Job, wo er quasi von morgens bis abends einfach nur Malern konnte. Keine harten Entscheidungen treffen, keine Probleme mit Mobbing und Konkurrenzkampf. Nichts dergleichen. Einfach nur eine Wand nach der anderen streichen – das war das Ziel. Er sagte immer, die Arbeit habe etwas meditatives und sie tat ihm gug. Sein Gemüt wurde mit der Zeit immer ruhiger.

Zu Hause war er vorher immer wieder aggressiv und leicht reizbar. Doch mit der Zeit veränderte sich alles. Der Geduldsfaden wurde immer länger und die Streitereien wurden immer weniger. Der Teufelskreis wurde damit behoben. Weniger Stress führte auch zu weniger Streit. Vorher hatte er immer das Gefühl, dass er von allen Seiten nur angefeindet wird. Von der Arbeit und der Familie. Jetzt war ihm klar, dass das eine die Ursache und Wirkung für das jeweils andere zugleich waren. Man muss also nicht immer ins Kloster gehen und seine Persönlichkeit komplett ändern, um einen erfolgreichen Cut zu machen. Indem er das Schlechte aus seinem Leben entfernte, ist einfach das Gute übrig geblieben und auf diese Art wurde er deutlich glücklicher.

Bedauerlicherweise funktioniert diese Verwandlung leider nur, wenn man von „oben“ in der Gesellschaft nach „unten“ wechselt. Der Malermeister kann nicht von einem Tag auf den anderen aufhören und dann als Manager arbeiten. Daher gehört zu diesen alles-glitzert-gold-heile-welt-Geschichten immer eine Portion Skepsis. Dennoch lässt sich festhalten: versuche im Leben Tätigkeiten zu vermeiden, die dich unglücklich machen. Dann bist du schon viel weiter als die meisten anderen.