Wir Menschen sind alle Teile vieler verschiedener Gruppen. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Gruppe. Den primären Gruppen treten wir nicht freiwillig bei, sondern dort wird man in der hinein geboren, wie die Familie. Oder Freunde, die man sich sucht. Sekundäre Gruppen dagegen sind welche, denen wir uns nicht immer entziehen können. Und solche, bei denen eher keine besondere emotionale Bindung vorhanden ist. Das wären dann die Schule, die Arbeit oder der Sportverein usw.
Charakteristisch für die Mitgliedschaft in jeder Gruppe ist, dass wir dort zum teil freiwillig und zum Teil zwangsweise in verschiedene rollen begeben müssen. Zum Beispiel in der Familie. Das Kind muss sich dort unterordnen, die Eltern haben das sagen. Unter Freunden wiederum verhält sich das Kind komplett anders. Dort ist es dominant und der Chef. Also entwickelt es andere Verhaltensweisen als zu Hause. Je mehr solcher Rollen wir im Leben einnehmen, umso höher wird in der Regel die Sozialkompetenz sein. Wir lernen dadurch mit den verschiedensten Mitmenschen zurechtzukommen. Manchmal sind wir oben, manchmal unten im Rang, manchmal gleichwertig. So wird man sozialisiert.
Dieser Wechsel zwischen den Rollen ist aber auch aus andern Gründen wichtig. Denn nur in manchen von ihnen fühlen wir uns richtig frei. In der Corona Pandemie zeigte sich, dass Kinder anfangen psychisch zu leiden, wenn die Schule zu ist. Warum? Weil sie zu Hause meist nur in untergeordneten Rollen agieren und niemals frei oder auf einer Stufe, so wie mit anderen Kindern. Aus diesem Grund leidet die Psyche. Bei uns Erwachsenen ist es ebenso. Wir finden uns sehr häufig in Rollen, in denen wir uns unwohl fühlen. Doch leider fehlen uns die Macht und die Mittel, um uns daraus zu befreien. Und hier kommt die Heilsame Wirkung von Fasching, Karneval und Maskenbällen zum Tragen.
Kostüme und Maskenbälle – welche Vorteile bieten sie?
Wie bitte? Es soll etwas an meinem Leben verändern, wenn ich im Olaf Maskottchen Kostüm aus der Eisprinzessin an Fasching herumlaufe? Oder als Krankenschwester? Ja, das wird es. Denn in der Regel wählen wir uns Kostüme aus, die in uns eine Sehnsucht widerspiegeln. Wir möchten lustig sein wie Olaf. Wir möchten tapfer sein, wie ein Gladiator oder uns eben wie eine sexy Krankenschwester fühlen. In der Regel passiert das nicht zufällig. Daher ziehen wir uns nicht nur die Verkleidung oder das Faschings-Kostüm an, sondern wir schlüpfen meist in die Rolle. Genau das ist der Spaß daran. Das ist für das Wohlbefinden so wichtig. Eine andere Rolle anzunehmen, die wir uns ausgesucht haben.
Und manchmal wird augenscheinlich, dass die Rolle funktioniert. Die schüchterne Dame merkt, dass sie in Wirklichkeit auch verführerisch sein kann. Der ängstliche Mann merkt, welches Selbstbewusstsein es gibt, wenn man sich wie ein echter Polizist verhält. Es ist eine Art Therapie in der besten Form.
Daher ist es unsere Empfehlung: Nutzen Sie diesen Effekt, um sich weiterzuentwickeln. Gehen Sie auf Fasching, probieren Sie Kostüme an, in denen Sie der oder die sein können, die Sie sein möchten. Es wird Ihnen in der persönlichen Entwicklung auf jeden Fall helfen.